20. November: Transday of remembrance

An allen Tagen, aber an diesem Tag besonders, erinnern wir uns an alle trans und genderqueeren Menschen, welche aufgrund ihrer Geschlechtsidentität und -ausdruckes ermordet wurden. Wir erinnern uns an alle Kämpfe gegen transfeindliche Gewalt, weltweit.

Wir erinnern uns daran, dass die Pride auf einen Riot gegen rassistische, queer- und armenfeindliche Polizeigewalt zurückgeht und reihen uns ein in die Kämpfe aller mutigen trans und genderqueeren Menschen vor uns. Diese Kämpfe sind vielfach aus der Geschichtsschreibung gelöscht und vergessen worden, doch sie haben immer existiert.

Die Gewalt an trans und genderqueeren Menschen hat ihren Ursprung im kapitalistischen und patriarchalen System, welches daran interessiert ist, die Geschlechterbinarität und die klaren Machtverhältnisse zwischen der Zweiteilung Mann und Frau aufrecht zu erhalten.* Menschen, die diese Kategorien und eine Heteronormativität durch ihre Existenz in Frage stellen, erfahren Unterdrückung und werden bekämpft – mit verbaler, körperlicher, sexualisierter Gewalt und dem Tod. Viele Morde werden nicht erfasst und erfahren wenig Aufmerksamkeit.

Queerfeindliche Gewalt hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das steht in engem Zusammenhang mit den Hetzkampagnen rechter Parteien. Die Schüren von Ängsten und Hass gegenüber trans und genderqueeren Menschen ist zu einem der zentralen Mobilisierungsmomente von faschistischen und rechten Bewegungen geworden. Am stärksten trifft diese Hetze und Gewalt jene Menschen, bei denen sich die Queerfeindlichkeit mit anderen Unterdrückungsformen verbindet, wie Rassismus oder prekäre und sexistische Arbeitsverhältnisse.

All diese Trauer und Angst kann lähmend sein, doch wir werden uns nicht einschüchtern lassen. Von Trauer zu Wut, von Wut zu Widerstand. Widerstand gegen die reaktionäre queerfeindliche Gewalt – gemeinsam im Kampf für unsere Existenz und Lebensrealität. Widerstand gegen dieses System – gemeinsam im Kampf für eine emanzipierte, solidarische Welt.

Am 20. November treffen wir uns um 18 Uhr am Marktplatz Basel, um allen von trans und queerfeinlicher Gewalt betroffenen Personen zu gedenken.

Öffentliches Trauern ist eine Form des Widerstandes.

Schliesst euch an.

*Geschlechterbinarität und cis-Heteronormativität sind ein europäisch-koloniales Exportprodukt. Kämpfe dagegen, müssen sich immer gegen Rassismus und koloniale Kontinuität wenden.