Wir kämpfen weiter, mit den Träumen der Gefallenen

9 Jahre Suruç-Massaker – 12 Jahre Rojava Revolution. Aufruf vom Rojava Komitee Basel:

Am 19. Juli ist das 12 Jahre Jubiläum der Revolution in Rojava. Ein Tag darauf, am 20. Juli jährt sich das Massaker von Suruç zum neunten Mal. Beide Ereignisse sind eng miteinander verwoben. Beide sind Teil der internationalen revolutionären Geschichte und beide prägen auch hier – tausende Kilometer entfernt, unsere Kämpfe und unsere Träume.

Wir laden ein, zu einem Veranstaltungsabend am Freitag 19. Juli und zu einer Demonstration am 20. Juli.

Die noch junge Revolution in Rojava stand im Herbst 2014 am Rande des Abgrunds. Der sogenannte Islamische Staat rückte vor und konnte dabei auf logistische, materielle und geheimdienstliche Unterstützung durch Erdogans AKP zählen. Unter grossen Opfern gelang es aber den Volksverteidigungseinheiten (YPG und YPJ) im Januar 2015 die Stadt Kobanê zu befreien und damit das Blatt zu wenden.

In der Türkei sammelten sich daraufhin revolutionäre Jugendliche aus allen Ecken des Landes, um beim Aufbau des zerstörten Kobanês zu helfen. Unter dem Motto „Gemeinsam haben wir Kobanê verteidigt, gemeinsam bauen wir es wieder auf!“ fanden sie sich in der Grenzstadt Suruç ein, um von dort aus nach Kobanê zu gelangen. Das war praktisch gelebte internationalistische Solidarität. Es war das revolutionäre Feuer aus Rojava, das überall in der Region gesehen wurde und zum Handeln antrieb.

Diese Solidarität wurde versucht in Blut zu ertränken. Eine IS-Zelle übte in Suruç einen Selbstmordanschlag auf die versammelte internationalistische Delegation aus. Der türkische Geheimdienst schaute zu. 33 Menschen wurden am 20. Juli, gemeinsam mit ihrer Sehnsucht und ihren Träumen, auf ihrer Suche nach einer besseren Welt, aus dem Leben gerissen. Dutzende wurden schwer verletzt. Während der türkische Staat seine Beteiligung zu verschleiern versuchte, waren und sind die Angehörigen der Gefallenen ständigen Schikanen und Angriffen durch das Regime ausgesetzt.

Die Gefallenen von Suruç waren unterwegs, um die Revolution in Rojava zu verteidigen. Ihre Träume, genauso wie die Rojava-Revolution, leben fort. Die Rätestrukturen in Rojava werden ausgebaut, die Frauen-revolution hat sich vertieft. Die Kooperativen und die Selbstverteidigungskräfte sind weiter standhaft. Doch die Angriffe sind pausenlos. Der türkische Staat bombardiert zivile Infrastruktur und terrorisiert mit Drohnenschlägen die Bevölkerung, während die Guerilla in den Bergen mit Giftgas und Kampfjets angegriffen wird.

Es gilt deshalb die Revolution überall wo wir sind zu unterstützen. Die Schweizer Regierung stützt politisch und ökonomisch den türkischen Faschismus. Diese Kollaboration müssen wir bekämpfen und gleichzeitig die Fahne der internationalen Solidarität hochhalten. Wir vergessen sie nicht, die Gefallenen der Rojava Revolution und die Gefallenen des Suruç-Massakers. Ihre Träume sind gegenwärtig, auch in unserem Kampf.

Gerechtigkeit für Suruç – Gerechtigkeit für Alle!

Freitag 19. Juli Veranstaltungsabend
Ab 18:30, an der Wasserstrasse, 4056 Basel.

Mit einem Input zum Thema “ „12 Jahr Rojava Revolution, 12 Jahre Hoffnung. Über glückliches Revolutionärsein.“
Anschliessend gemeinsame Diskussion, Essen, sowie ein gemeinsames Gedenken an die Gefallenen.

Samstag 20. Juli, Demonstration
“9 Jahre Suruç – Kein Vergeben, kein Vergessen”
Besammlung um 12:30, beim De Wette Park, Basel