Das Nationale BDS-Komitee in Ramallah hat kürzlich eine Stellungnahme veröffentlicht, in der behauptet wird, dass die Unterstützung für den bewaffneten Widerstand schädlich für die Palästina-solidarische Bewegung sei. Wir lehnen diese Darstellung entschlossen ab und verteidigen das Recht auf bewaffneten Widerstand. Aus diesem Grund haben wir die Stellungnahme der PFLP (Volksfront zur Befreiung Palästinas), in der sie auf das Nationale BDS-Komitee reagieren, ins Deutsche übersetzt. Wir unterstützen ihre Position und wollen eine positive Bezugnahme zum bewaffneten Widerstand im deutschsprachigen Raum stärken. In diesem Raum herrscht die Tendenz vor, die Palästinenser:innen nur dann zu unterstützen, wenn sie als wehrlose Opfer Leid ausgesetzt sind – nicht aber, wenn sie zu aktiven Subjekten des antiimperialistischen Widerstandes werden.
PFLP:
„Die Stellungnahme des BDS-Nationalkomitees zum bewaffneten Widerstand spricht unserem Volk bei der Ausübung des Widerstands die Legitimität ab und ignoriert den Konsens
Wir möchten uns zur Positionierung des „Nationalen BDS-Komitees“ (NBK) äussern, welches dieses in seiner, in englischer Sprache herausgegebenen, Erklärung bezüglich der erforderlichen Haltung zum bewaffneten Widerstand der Solidaritätsbewegungen mit unserem Volk vertritt.
Wir von der Volksfront zur Befreiung Palästinas lehnen den Aufruf in der Stellungnahme ab und begrüßen alle Positionen, Kräfte und Einzelpersonen, die ihre Unterstützung für den palästinensischen Widerstand gegen den genozidalen und kolonialen zionistischen Krieg zum Ausdruck bringen.
Die Front ist der Ansicht, dass die klare Unterstützung für das Recht unseres Volkes in Gaza nicht im Widerspruch zu dem Aufruf steht, den Genozid zu beenden und den Widerstand in all seinen Formen zu unterstützen, einschließlich des bewaffneten revolutionären Kampfes.
Die Front vertritt die Position, dass die weltweit, insbesondere in Europa und Amerika, verbreiteten Boykottkomitees eine breite Bewegung sind, die alle palästinensischen Institutionen, Unterstützer des palästinensischen Volkes und Solidaritätskomitees umfasst. Sie sind nicht mit dem NBK in Ramallah verbunden und nehmen keine Anweisungen oder Entscheidungen von ihm entgegen.
Die Front betont, dass die Rechtfertigungen des NBK in Ramallah und sein Aufruf, in westlichen Ländern solle zum bewaffneten Widerstand keine Äusserungen gemacht werden, ungenaue Positionen und weit von der Realität entfernt sind, da die palästinensische Präsenz in der westlichen Diaspora und die Solidaritätsbewegungen mit dem palästinensischen Volk von den Verbündeten der zionistischen Entität so oder so ins Visier genommen und des „Antisemitismus“ beschuldigt werden, unabhängig davon, ob sie diese oder jene Parole übernehmen.
Die Front stellt fest, dass die Versuche einiger Parteien, die Parolen des bewaffneten Widerstands zum Schweigen zu bringen, den palästinensischen nationalen Kampf schwächen und dem bewaffneten Widerstand auf dem Boden des Heimatlandes die Legitimität absprechen. Sie ignorieren die Unterstützung und den Konsens von Millionen von Anhängern weltweit für diesen Kampf und diese Parole. Der bewaffnete palästinensische Widerstand und die Widerstandsgruppen in der Region sind zu einem Symbol und einer Quelle der Inspiration für alle freien Menschen weltweit geworden. Die Parole „From the river to the sea… Palestine will be free“ (From Fluss bis zum Meer… Palästina wird frei sein) ist zu der zentralen Parole geworden, die von Revolutionär:innen weltweit aufgegriffen wird.“
Volksfront zur Befreiung Palästinas
Zentrale Medienabteilung
16. Mai 2024
„Befreiung wird nicht am Verhandlungstisch erreicht.“
– Leila Khaled