Solidarität mit dem SI Cobas Streik bei Mondo Convenienza!

Seit knapp zwei Monaten findet in Florenz – Prato ein Arbeitskampf der revolutionären Basisgewerkschaft SI Cobas gegen den italienischen Möbel- und Einrichtungskonzern Mondo Convenienza statt. Trotz heftiger Angriffe durch die Polizei und durch die Bosse hat sich der Streik auf mehrere Städte ausgeweitet! Dieser Kampf ist von entscheidender Bedeutung für die Arbeiter:innenbewegung in Italien.

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Die streikenden Arbeiter:innen blockieren seit Beginn des Kampfes die Zufahrt zum Abhollager. Diese Blockaden sind das Markenzeichen von SI Cobas und haben schon viele Konzerne in die Knie gezwungen. Der Betrieb griff zusammen mit den Bullen den Streik brutal an und versucht die Blockade zu lösen. Die Genoss:innen von SI Cobas liessen sich davon nicht einschüchtern und hielten dem Druck stand. Nach 20 Tagen Belagerung mussten die Bullen schliesslich die Räumungsaktionen beenden.

Die Bedingungen unter denen die Arbeiter:innen bei Mondo Convenienza arbeiten müssen sind unmenschlich. Es wird oftmals mehr als 12 Stunden pro Tag, 6 Tage die Woche gearbeitet, die Sicherheitsvorkehrungen sind miserabel und die Arbeiter:innen müssen Schwerstarbeit verrichten, weil auch bei den Maschinen gespart wird.

SI Cobas fordert einen 8-Stunden-Tag und eine 5-Tage-Woche bei gleichem Lohn und die genaue Erfassung und Bezahlung von Überstunden. Weitere Forderungen betreffen die Gesundheit und Sicherheit der Arbeiter:innen, sowie die Bezahlung einer Fahrkostenpauschale. Grundsätzlich wird also nicht mehr gefordert als die Einhaltung grundlegender Rechte.

Dennoch hat der Kampf in Florenz eine grosse Sprengkraft. Denn Mondo Convenienza ist der umsatzstärkste Möbel- und Einrichtungskonzern Italiens. Der Konzern hat landesweit ein System der Über-Ausbeutung aufgebaut, das sich die rassistischen Spaltungslinien gezielt zu Nutze macht. Denn in den Lagern von Mondo Convenzienza arbeiten ausschliesslich migrantische Arbeiter:innen, oft mit prekärem Aufenthaltsstatus. Die Bosse bauten darauf, dass aus dieser Position heraus niemand die Stimme erheben würde. Doch die Arbeiter:innen haben die Angst überwunden, sich kollektiv organisiert und halten dem Druck stand. Wenn sie einen Erfolg erzielen, wird das direkte Auswirkungen auf das ganze Ausbeutungs-System von Mondo Convenienza haben. Und weil damit die Profite der Besitzer:innen direkt angegriffen werden, schlagen diese auch entsprechend zurück.

Sie versuchen den Streik einerseits lokal zu isolieren und auszusitzen, andererseits mit Einschüchterungen zu zerschlagen. Am 13. Juli verkündete der Konzern über die Presse, dass 25 Streikende entlassen werden. Doch gleichzeitig hat sich der Streik auch ausgebreitet. In Rom, Bologna und Turin habe Arbeiter:innen von Mondo Convenienza auch begonnen zu streiken.

SI Cobas führt dabei keine Hinterzimmerverhandlungen mit den Bossen, sondern setzt auf die kollektive Aktion. Alle Forderungen wurden mit den Arbeiter:innen entwickelt und werden mit ihnen durchgesetzt.

Dieser mutige Kampf braucht dringend finanzielle Unterstützung. Denn seit dem ersten Streiktag haben die Arbeiter:innen Lohnausfall. Wir sammeln deshalb Geld um die Streikkassen von SI Cobas zu füllen. Jeder Euro zählt! Unterstütze den selbstorganisierten Kampf der Arbeiter:innen bei Mondo Convenienza jetzt mit einem Beitrag!

Die wichtigste Form der Solidarität bleibt es jedoch den Kampf auch bei uns voran zu bringen. Organisieren wir uns im Betrieb, an den Schulen, im Quartier, an der Uni gegen die Welt der Bosse.

Hoch die internationale Solidarität!

Weitere Informationen:

Neuer Artikel beim Ajour: https://www.ajourmag.ch/streik-toscana-sicobas/

Film über die Entstehung der SI Cobas: https://de.labournet.tv/die-angst-wegschmeissen