Es gibt so viele Gründe den drittgrössten Pharmakonzern der Welt zu hassen. Einer davon: Er sorgt mit seinem Hauptsitz – eine regelrechte Privatstadt – im Basler St.Johanns Quartier für massive Aufwertungs- und Verdrängungsprozesse. Deswegen gibt es am 30. April um 16:00 eine Protestaktion, direkt vor dem neuen Novartis-Pavillon, der den Austausch mit dem Quartier fördern soll. Bitte sehr könnt ihr haben, wir kommen.
Folgenden Flyer haben wir im Quartier in die Briefkästen verteilt:
„Novartis lädt für am 30. April 2022 zur Eröffnung des neuen Pavillons ein. Der neue Prunk-Bau soll ein Ort für Dialog und Begegnung zwischen dem Quartier und dem Konzern werden. Dialog, Begegnung, Öffnung – klingt eigentlich gut! Doch wir lassen uns nicht von der Image-Kampagne des milliardenschweren Pharmakonzerns verarschen. Wir haben als Quartiers-Bewohner:innen dem reichen und mächtigen Nachbarn aber durchaus etwas zu sagen!
Novartis verdrängt!
Viele Häuser im St. Johann wurden in den letzten Jahren totalsaniert, abgerissen, neu gebaut. Die Bewohnenden erhielten an verschiedenen Orten Massenkündigungen. Die Mieten im Quartier steigen und allmählich schwindet der Raum für Menschen mit normalem Einkommen.
Das passiert nicht einfach so. Das passiert weil viele Immobilienfirmen Geld mit unserem Wohnraum machen wollen. Weil die Regierung eine Politik für die wohlhabenden und Reichen macht. Und es passiert auch weil Novartis das Quartier massiv aufwertet. Der Konzern kauft Häuser auf, um schicke Appartments für seine Kader-Angestellten zu schaffen.
Novartis macht Profite mit der Gesundheit!
Nun kommt Novartis mit einem weiteren Glanzbau daher und denkt dass wir uns freuen? Diese Architektur ist nicht für uns gedacht – sie ist die protzige Fassade eines mächtigen Konzerns der Milliardenprofite mit Medikamenten macht. Novartis verkauft das teuerste Medikament der Welt: Zolgensma kostet über 2 Millionen Franken, für eine einmalige Verabreichung. Die Grundlagenforschung wurde an öffentlichen Institutionen gemacht. Die Profite streichen die privaten Pharmakonzerne ein. Und so sieht es auch bei allen anderen Pharmaprodukten aus. Es geht nicht um Gesundheit es geht um Profit. Gerade in der Coronakrise hat sich – insbesondere an den Patenten – gezeigt wie absurd dieses System ist.
Wir laden deshalb alle aus dem Quartier, ob jung oder alt, dazu ein zur Eröffnung des Pavillons zu kommen und mit Freund*innen, mit selbst gebastelten Schildern, mit Bannern oder auch nur mit der Faust im Sack und laut zu sein. Novartis möchte Dialog? Also lasst uns vor Ort sagen: Novartis stinkt! Keine Verdrängung in unserem Quartier! Gesundheit statt Profit!“