Berichterstattung über den Genozid in Palästina

Der Staat Israel kolonisiert seit über 75 Jahren palästinensisches Land und unterdrückt die Palästinenser:innen. Seitdem übt er auch einen Genozid aus, der sich seit der Offensive in Gaza in den letzten 6 Monaten verschärft hat. Seit Oktober sind über 30’000 Menschen ermordet worden, davon sind ungefähr die Hälfte Kinder. Die bürgerlichen, westlichen Medien stellen sich klar auf die Seite des Unterdrückers. Mit ihrer Berichterstattung legitimieren sie den Genozid und machen sich somit Mitschuldig. Durch die gewählte Sprache und die unkritische, unkommentierte Zitierung von IDF Medienmitteilungen wird ein klares Narrativ gebaut und verbreitet.

Tagesschau

Berichterstattung der „tagesschau“ über ein Massaker in Gaza

«Tote bei Vorfall in Gaza-Stadt», so beginnt die Berichterstattung von der Tagesschau über ein Massaker, das vor kurzem stattgefunden hat. Seit Oktober verweigert Israel den Transport von nötigen Hilfsgütern nach Gaza. Über 2 Millionen Menschen leiden an Hunger. Seit Oktober verweigert Israel den Transport von nötigen Hilfsgütern nach Gaza. Über 2 Millionen Menschen leiden an Hunger.

Als ein Konvoi von Trucks mit Hilfsgütern in Gaza-Stadt angekommen ist, versammelten sich tausende Menschen um diesen Konvoi, um Essen für ihre Familien zu bekommen. Daraufhin haben die Besatzungstruppen in die Menge geschossen, über 100 Menschen ermordet und mindestens 750 verletzt. Das brutale IDF Massaker wird als ein «Vorfall» abgetan.

Auffällig sind auch die verschiedenen Wörter, die benutzt werden, um nicht von Mord sprechen zu müssen. In diesem Fall schreibt die Tagesschau von Menschen die «umgekommen» sind und es wird nicht erwähnt, dass Schüsse gefallen sind. Wieso sind denn «mehrere Menschen umgekommen» bei der «Ankunft von Lebensmittelhilfen»? Diese Schreibweise lässt viel Interpretationsspielraum und wird genutzt, um die Täter nicht benennen zu müssen. Diese einseitige und antipalästinensische Berichterstattung können wir auch in der Art, wie in der Tagesschau und vielen anderen westlichen Medien über die Opferzahlen des Massakers berichtet wird, beobachten.

Basler Zeitung

Berichterstattung von der „Basler Zeitung“ über das Massaker in Gaza

Die Basler Zeitung schreibt: «Das von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium des Gaza-streifens sprach hingegen von einem «Massaker»». Sie sind nicht die einzigen die von einem von «Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium» schreiben. Diese Formulierung dient dazu die Zahlen zu diskreditieren. Denn jedes Gesundheitsministerium, eine staatliche Institution, ist in dem Sinne von der Regierungspartei bzw. einer Regierungskoalition kontrolliert? Nicht zu vergessen ist aber auch, dass die Zahlen des Gesundheitsministerium in Gaza die zuverlässigsten Zahlen sind, die von verschiedenen internationalen Menschenrechtsorganisationen bestätigt wurden. In internen Dokumenten beziehen sich auch Israel, sowie die USA auf diese Zahlen.

NZZ

Berichterstattung der „NZZ“ über das Massaker in Gaza

Die NZZ übernimmt in ihrer Berichterstattung über dasselbe Massaker im Titel, im Lead und in der ersten Hälfte des Artikels komplett die Äusserungen von Israel und dessen Armee. Im Titel wird Israel als Täter direkt ausgeschlossen, indem geschrieben wird, dass Israel die Verantwortung verneine. Im Lead bezieht sich die NZZ unkritisch auf anscheinend erste Untersuchungen der israelischen Armee, die behauptet, dass die meisten Todesopfer überfahren oder totgetrampelt wurden. Später übernehmen sie das Framing von Israel, dass sie angeblich nur Warnschüsse abgegeben hätten.

Die Medien in den imperialen Zentren machen sich zu Kompliz:innen.

Durch ihre Berichterstattung hetzen sie aber auch gegen Migrant:innen und jegliche Palästina Solidarität. Jede Palästina Demonstration wird sofort als antisemitisch abgestempelt. Bei einem Bericht über eine pro Palästina Aktion an der Uni, bringt die BaZ das ohne Kommentar in Verbindung mit der Ermordung einer jüdischen Person in Zürich.

Berichterstattung von der „Basler Zeitung“ über eine pro Palästina Aktion an der Uni

Medien berichten im Interesse von Westlichem Kapital

Wie Medien berichten, ist aber keine Überraschung. Es gibt einerseits eine Art «Selbstzensur» der Medien: Die Chefredaktionen grosser Medienhäuser sind Teil einer intellektuellen Elite, deren Interessen sich mit den imperialistischen Staatsinteressen in vielen Bereichen decken. Die privaten Medienkonzerne sind auf Profit aus und müssen so auch den gesellschaftlichen Stimmungen folgen. Diese Konzerne sind auch geschäftlich eng verbunden mit Kapitalinteressen, was sich in der Berichterstattung niederschlägt.

Andererseits gibt es in gewissen Fällen auch eine Art staatliche Linie, die den Medien vorgegeben wird, so wurde nach dem 7. Oktober in der ARD ein über 40-Seitiges Dokument an die Journalist:innen ausgehändigt, welches klar macht welche Begriffe sie in Bezug auf Palästina verwenden und welche sie «unbedingt vermeiden» sollen.

Der beste Weg, der medialen Hetze zu begegnen, ist gemeinsam auf die Strasse zu gehen, uns den Raum zu nehmen und so praktisch und lautstark, das Narrativ zu durchbrechen.

Organisieren wir uns gegen mediale Hetze und für ein freies Palästina!

1 Gedanke zu „Berichterstattung über den Genozid in Palästina“

Kommentare sind geschlossen.