100 Jahre „Marsch auf Rom“ – Nieder mit dem Faschismus! In Italien und überall!

Vor genau 100 Jahren fand der sogenannte „Marsch auf Rom“ statt – die Machtergreifung des Faschismus in Italien unter der Führung Mussolinis. Es folgte eine blutige Diktatur, die dann auch Hitler zum Vorbild wurde. Dieser Jahrestag, erhält mit dem jüngsten Wahlsieg der neofaschistischen Partei „Fratelli d’Italia“ eine bedrohliche Aktualität.

Selbst in bürgerlichen Medien, war eine gewisse Sorge darüber zu lesen, dass Giorgia Meloni nun die mächtigste Person des italienischen Staatsapparats ist. Doch, da sie sich zur EU und zur NATO bekennt und eine neoliberale Agenda verspricht, wurde schnell davon gesprochen, sie nicht verteufeln zu dürfen.

Die Fratelli d’Italia – Die Brüder Italiens – sind aber nicht „nur“ eine Partei mit einer ultrakonservativen Agenda und einem neoliberalen Wirtschaftsprogramm. Sie bedienen sich sowohl in ihren Narrativen als auch mit ihrem Slogan „Dio, Patria e Famiglia“ (Gott, Vaterland und Familie) einer klar faschistischen Sprache, die sie nun nicht mehr zu verbergen brauchen.

Im nationalen Fernsehen, kurz nach dem Wahlsieg, wurde bereits darüber debattiert, ob Abtreibungen nun wirklich geltendes Recht seien. Mit Ignazio La Russa ist ein offener Verehrer Mussolinis Senatspräsident (das zweithöchste Amt im Land) geworden. Meloni hetzte schon im Wahlkampf insbesondere gegen Queere Menschen und Migrant:innen.

Das alles lässt keine Zweifel: Sie und ihre Partei bedienen sich einer neofaschistischen Sprache und dieser Wahlsieg bedeutet einen weiteren Vormarsch der Rechtsextremen in Europa, was eine Bedrohung für alle Migrant:innen, Arbeiter:innen, Frauen und Queers darstellt.

Wenige Stunden nach dem Wahlergebnis haben Schüler:innen als klares Zeichen des Widerstands in Mailand ihre Schule besetzt. In Napoli wurde das Aktionsbündnis „Giovani contro Meloni“ (Die Jungen gegen Meloni) gegründet, um eine konkrete Opposition gegen diese Regierung zu bilden. Schon in den Monaten davor nahmen sich in Napoli, Palermo und anderen Städten Italiens die Menschen die Strasse, um gegen die Wahlkampagnen der Parteien zu demonstrieren und den Politiker:innen nicht die öffentliche Bühne zu überlassen.

Mit diesem Widerstand wollen wir uns solidarisieren. Mit den kämpferischen Basisgewerkschaften, den antifaschistischen Schüler:innen und den feministischen Bündnissen.

In einer Zeit, in der sich die wirtschaftliche Krise verstärkt, müssen wir uns organisieren und handeln. Der Antifaschismus ist dabei kein isolierter Kampf! Verbinden wir den sozialen Widerstand gegen die Angriffe auf unsere Lebensbedingungen mit dem Kampf gegen die Rechtsextremen!

Non dimentichiamo la storia di ieri

Combattiamo la Paura – Distruggiamo il Fascismo